Biber und Otter
Biber und Otter kannte ich während der Planungs- und Errichtungsarbeiten nur aus der Literatur und den Medien. Tatsächlich waren beide Tierarten vor 2010 bei uns nicht verbreitet.
Die erste Bekanntschaft mit dem Fischotter machte ich im Elsgraben, wo er mir einen Forellenaufzuchtteich nahezu völlig entleerte bis ich überhaupt erst dahinterkam, dass dieser Jäger die Ursache für die großen Fischverluste ist.
Der Biber zeigte seine Anwesenheit in Unterbruckendorf immer wieder durch Bissspuren an Bäumen. Als er aber in einer Wochenaktion einen Damm im Fischaufstieg entlang des Kraftwerkes errichtet und damit das Wasser auf einer Länge von 50 Metern um einen Dreiviertelmeter aufstaute, wusste ich dass er nun hier heimisch ist. Beide Tiere verlangten mehr und mehr meine Aufmerksamkeit. Der Otter vergnügte sich nun auch mit den Fischen in Unterbruckendorf und der Biber durchlöcherte Teichdämme in einem Durchmesser von einem halben Meter.
Die völlig unterschiedlichen Vorgangsweisen und Erfolgsrezepte der beiden interessieren mich bis heute auch als Unternehmensberater.
Während Otter auf Trail & Error setzen und spielerisch einfach alles ausprobieren, was nur irgendwie fischversprechend sein kann, sind Biber konsequente Planer und extrem fleißige Umsetzer. So erobern sie sich ihre Lebensräume.
Mittlerweile haben sie mich und meine Grenzziehungen kennen gelernt. Sie mögen keinen Elektrozaun, und auch die Duftspuren meines Hovawart-Mischlings „Amy“ sind ihnen nicht geheuer. Nicht immer respektieren sie meine Grenzen, aber wir haben gelernt, einander zu respektieren.